"Die Schwäbische Alb - Im Auge des Falken"


Ein Film von Klaus Weißmann & Rolf Sziringer

Die "Alb-traumhaft" schöne Erfolgsgeschichte des Wanderfalken - des schnellsten Vogels der Erde - auf der Schwäbischen Alb.

Produktion:           Im Auftrag des NDR
Realisation:          Klaus Weissmann & Rolf Sziringer in Zusammenarbeit mit der
                            AG Wanderfalkenschutz Baden-Württemberg,
                            AG Fledermausschutz Baden-Württemberg und den
                            Regierungspräsidien Stuttgart und der Regierung von
                            Schwaben
Dauer:                 43:30 Minuten
Erstsendung:       NDR; 6. Februar 2002; 20:15 Uhr
Wiederholungen: SWR, HR, BR, WDR
Quote Erstsendung: 8,9 %
VHS-Kassette:    NDR-Mitschnittservice







Die Filmgeschichte


Sein Gewand besteht aus Federn, seine Augen glänzen mystisch. Sein Blick ist schärfer als seine Krallen, und sein pfeilschneller Sturzflug nimmt einem den Atem. Obwohl der schnellste Vogel der Erde seinen Beutetieren oft den sicheren Tod bringt, galt er in vorchristlicher Zeit stets als Symbol für Verwandlung, Wiedergeburt und das ewige Leben. Er wurde sogar als Himmelsgott verehrt. Auch heute noch thront er wie ein König über den Felslandschaften der Schwäbischen Alb - der Wanderfalke. Das war nicht immer so: Um ein Haar wäre der majestätische Greifvogel auch in Deutschland ausgestorben. Doch auf der Schwäbischen Alb, eines seiner letzten Rückzugsgebiete in Europa, konnte er überleben. Nur der Einsatz vieler naturverbundener Menschen hat sein Aussterben in dieser außergewöhnlich schönen Landschaft verhindert. Heute breitet sich der Wanderfalke wieder in umliegende Mittelgebirge und Länder aus. Er ist ein überaus würdiger Vertreter für viele seltene Tiere und Pflanzen und zugleich das Symbol für eine erfolgreiche Naturschutzarbeit im Herzen Baden-Württembergs: Die Schwäbische Alb hat Zukunft - im Auge des Falken.







Zuschauerreaktionen:


„...das ist ohne Zweifel der originellste, teilweise geradezu impressionistisch gestaltete Film über die Schwäbische Alb, den wir kennen. Bemerkenswert der flotte Schnitt und die brilliante Farbgestaltung und Aufnahmetechnik..."
Filmproduktion Heinz von Matthey, Waiblingen

„... ein wunderschöner Film voll Zauber und Poesie! Jede neue Bildeinstellung war eine weitere Augenweide.“
Susanne und Dr. H. Göpfert, Donaustauf

„Sehr geehrte Redaktion, Ihre Naturfilme sehe ich regelmäßig und gern. Heute hatten Sie einen ganz tollen Film ... das Beste seit langem, und das aus der deutschen Flora und Fauna ..."
Christian Höxter, Braunschweig

Making of: Ein Schwäbischer Alb Traum?

An welches charakteristische Tier würden Sie denken, wenn man einen Tierfilm über die Schwäbische Alb drehen sollte? Als wir die Anfrage vom NDR am Jahresende 2000 bekamen, fiel uns spontan nur der Wanderfalke (Falco peregrinus) ein. Denn der bewohnt nicht nur die geologisch, faunistisch und botanisch hochinteressanten Felsenbiotope, sondern hat stets auch sein wachsames Auge über alles was neben, hinter und unter ihm in den angrenzenden Wacholderheiden, Hangbuchenwäldern und Streuobstwiesen so kreucht und fleucht, auch wenn er selbst perfekt getarnt und fast „gelangweilt" auf seiner Felsnase thront - ihm entgeht einfach nichts - vermutlich auch nicht die zwei naturfilmer Rolf Sziringer & Klaus Weissmann, die 400m entfernt seit morgens um 5 Uhr im mittlerweile völlig durchnässten Filmversteck der Dinge harren, den Auslöser festgefroren im Griff, um auf eine entscheidende Sekunde zu warten: Die auserwählte Falkendame solle sich doch bitte zur Paarung auf dem Felsen vor der Filmkamera niederlassen...

Dies war der Beginn unserer ersten Langfilmproduktion für den NDR, die uns nach langen Telefonaten und organisatorischen Hürden unseren heißersehnten ‚Filmtraum Schwäbische Alb’ mit Hauptdarsteller Wanderfalke bescherte. Tatsächlich hatten wir das ganz große Los gezogen - so viel Regen wie schon lange nicht mehr. Mit Abstand war 2001 wohl eine der bescheidensten Frühlingssaisons der letzten 30 Jahre auf der Alb. Die Zeit lief mit jedem Regentag gegen uns, die geplanten Verhaltensaufnahmen von Balz, Paarung und Beuteübergabe schienen in unerreichbare Ferne gerückt. Zudem traf das anhaltende Schlechtwetter auch andere Tiere, die wir im Film fest eingeplant hatten, wie z.B. verschiedene Insekten, Spitz- und Fledermäuse, die Wasseramsel, Jungfüchse etc. Unser erster Großauftrag bereitete uns nicht wenige schlaflose Nächte - die Schwäbische Alb und der Wanderfalke schienen sich zu einem „schwäbischen Albtraum" entwickeln zu wollen. Aber das ist eben Tierfilm. Aber wir hatten auch viele glückliche Momente, zwischen den Tiefdruckgebieten verzog sich der Regen oft für wenige Stunden und die weit entfernte Falkendame kam wie aus dem Nichts auf den Felsen angeflogen, ‚frohlockte’ ihrem Partner, und es drückte ein beinahe festgefrorener Finger, gerade im richtigen Moment den Auslöser, und eine ‚Schlüsselszene’ war nach harter Geduldsprobe endlich im Kasten...

Nach knapp acht Wochen Regenfolter ging es sowohl bei den Falken als auch bei unseren Filmaufnahmen steil aufwärts und die Schwäbische Alb zeigte sich und ihre Falken von der Schokoladenseite. In diesem Sinne möchten wir uns bei allen ‚tierischen Hauptdarstellern’, Wanderfalkenfreunden, der AG Wanderfalkenschutz Baden-Württemberg; AG Fledermausschutz Baden-Württemberg, der Regierung von Schwaben, den Regierungspräsidien Stuttgart und Tübingen und allen Mitwirkenden nochmals recht herzlich für ihre intensive und erfolgreiche Unterstützung bedanken, ohne die diese aufwändige naturfilm-Produktion für den NDR in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.